
Gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH engagieren wir uns in einer Entwicklungspartnerschaft für mehr Nachhaltigkeit in der Lieferkette von Naturkautschuk in Indonesien. Das Land ist weltweit der zweitgrößte Erzeuger von Naturkautschuk. Das Projekt fokussiert sich auf den Distrikt Kapuas Hulu in der Provinz West-Kalimantan auf Borneo. Ziel der Partnerschaft ist es, einen Kriterienkatalog für die nachhaltige Produktion von Naturkautschuk zu erarbeiten, Landwirte entsprechend dieser Kriterien in nachhaltigen Anbaumethoden zu schulen und die Rückverfolgbarkeit des Kautschuks von den Kleinbäuerinnen und Kleinbauern bis hin zum Einsatz in der Fertigung bei Continental sicherzustellen. Durch eine bessere Kautschukqualität, höhere Erträge und eine Optimierung der Lieferkette steigt das Einkommen der Kautschukbäuerinnen und Kautschukbauern. Die Partnerschaft zwischen Continental und der GIZ wird durch das develoPPP.de-Programm des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt.
Da Kautschukbäume in Regenwaldgebieten wachsen, muss sichergestellt werden, dass der Anbau von Kautschukbäumen nicht zur Entwaldung führt. Um eine nachhaltige Kautschukproduktion zu gewährleisten, haben Continental und die GIZ bereits 2018 ein Rückverfolgbarkeitssystem zur Förderung einer nachvollziehbaren Kautschukproduktion im indonesischen West-Kalimantan eingeführt. Dieses trägt dazu bei, dass der Naturkautschuk - vom Anbau über die Weiterverarbeitung bis hin zu den Reifenwerken von Continental - auf allen Stufen der Lieferkette detailliert ausgewertet werden kann.
Im Rahmen des Projekts wurden bisher rund 5.000 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern darin geschult, qualitativ hochwertigen Kautschuk nach klar definierten Nachhaltigkeitskriterien anzubauen. Bis 2027 sollen rund 1.000 weitere Kleinbäuerinnen und Kleinbauern in das Projekt eingebunden werden.
Ein Gewinn für drei: Das Einkommen der Kleinbäuerinnen und Kleinbauern ist seit Projektbeginn um durchschnittlich 27 Prozent gestiegen. Continental sammelt wertvolle Erfahrungen, um gemeinsam mit der GIZ die Nachhaltigkeit im kleinbäuerlichen Naturkautschukanbau zu stärken und den verantwortungsvoll beschafften Naturkautschuk in ersten Produkten einzusetzen. Im Projektgebiet in Indonesien bleiben wertvolle Wald- und Torfgebiete erhalten.
Für Continental ist Naturkautschuk dann verantwortungsvoll beschafft, wenn er durch eine transparente Lieferkette, überwacht durch einen Sorgfaltsprüfungsmechanismus, nachhaltig angebaut und verarbeitet wird. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, dass Menschenrechte gewahrt, Umweltauswirkungen minimiert und die Lebensbedingungen der Kleinbäuerinnen und Kleinbauern vor Ort verbessert werden. Ziel ist die Schaffung einer fairen und gerechten Wertschöpfungskette für Naturkautschuk. Bis spätestens 2050 will Continental zu 100 Prozent nachhaltige Lieferketten erreichen. Im Bereich Naturkautschuk geht der Reifenbereich noch einen Schritt weiter und will bereits ab 2030 seinen gesamten Bedarf ausschließlich aus verantwortlicher Beschaffung decken.
Seit Juli 2022 enthalten alle neu produzierten Reifen der Mountainbike-Produktreihe „Gravity“ von Continental verantwortungsvoll beschafften Naturkautschuk aus einem Projekt im indonesischen West-Kalimantan.