Continental bekennt sich zu den Zielen des Pariser Klimaabkommens von 2015. Dieses zielt darauf ab, die globale Erwärmung deutlich unter 2 °C im Vergleich zum vorindustriellen Niveau zu halten – idealerweise auf 1,5 °C zu begrenzen. Um dieses Ziel zu erreichen, verfolgen wir einen ganzheitlichen Nachhaltigkeitsansatz entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
CO₂-Neutralität bedeutet, ein Gleichgewicht zwischen den in die Atmosphäre emittierten Treibhausgasen und deren Entfernung zu erreichen. Die Reduzierung von Emissionen erfolgt durch Effizienzsteigerungen in der Produktion und den Einsatz erneuerbarer Energien. Nur der kleine Anteil an Restemissionen, die technisch oder wirtschaftlich nicht eliminiert werden können – sogenannte „schwer vermeidbare Emissionen“ – sollte durch hochwertige CO₂-Entfernungsmaßnahmen neutralisiert werden. Dies kann durch Kompensationsprojekte wie Wiederaufforstung oder Investitionen in erneuerbare Energien erfolgen. Dieses Konzept steht im Einklang mit dem langfristigen Ziel des Pariser Abkommens, in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts Netto-Null-Emissionen zu erreichen.
Seit 2020 erfasst Continental seine Emissionen vollständig und setzt sich wissenschaftlich fundierte Reduktionsziele. Der Großteil der Emissionen – rund 99 % – entsteht außerhalb der eigentlichen Produktion. Hohe Emissionen entstehen bei der Nutzung unserer Produkte, beim Einkauf von Waren und Dienstleistungen sowie bei der Entsorgung am Ende des Produktlebenszyklus. Für CO₂-neutrale Produkte ist daher ein umfassender Blick auf die gesamte Wertschöpfungskette unerlässlich.
Die Emissionen entlang der Wertschöpfungskette lassen sich gemäß dem Greenhouse Gas Protocol (GHG) in drei Bereiche unterteilen:
Scope 1 umfasst direkte Treibhausgasemissionen aus Quellen, die vom Unternehmen selbst betrieben oder kontrolliert werden – etwa aus Produktionsprozessen oder firmeneigenen Anlagen und Fahrzeugen. Wir ersetzen konventionelle Brennstoffe durch CO₂-ärmere Alternativen, wie z. B. Biomasse statt Kohle, um direkte Emissionen weiter zu reduzieren. Zudem bauen wir die Erzeugung erneuerbarer Energien an unseren Reifenproduktionsstandorten aus – Solaranlagen sind bereits an mehreren globalen Standorten in Betrieb.
Scope 2 umfasst indirekte Emissionen aus der Erzeugung von eingekaufter Elektrizität, Dampf, Heizung und Kühlung eines Unternehmens. Obwohl diese Emissionen außerhalb unserer Standorte entstehen, werden sie in unserer CO₂-Bilanz berücksichtigt. Seit 2020 stammt der Strom, den wir weltweit für unsere Reifenproduktionsstandorte einkaufen, aus erneuerbaren Energien und ist CO₂-neutral. Dies wird durch Herkunftsnachweise bestätigt, die den Kriterien der RE100-Initiative entsprechen. Wir prüfen zudem, konventionelle Energiequellen durch CO₂-ärmere Alternativen zu ersetzen, wo immer dies möglich ist.
Scope 3 umfasst alle weiteren indirekten Emissionen, die in der Wertschöpfungskette eines Unternehmens entstehen – sowohl vorgelagert als auch nachgelagert. Vorgelagerte Emissionen entstehen z. B. bei der Herstellung und dem Transport eingekaufter Waren und Dienstleistungen. Nachgelagerte Emissionen entstehen bei der Nutzung des Produkts, etwa durch den Energieverbrauch infolge physikalischer Eigenschaften eines Reifens, sowie bei Prozessen am Lebensende wie Recycling oder Entsorgung. Zur Reduzierung dieser Emissionen arbeiten wir an einem geringeren Rollwiderstand sowie an innovativen Methoden, um Materialien zurückzugewinnen, zu recyceln und wiederzuverwenden. Wir setzen zudem auf den Einsatz erneuerbarer, recycelter und massenbilanzierter Materialien (MBA), um die Umweltbelastung entlang der Wertschöpfungskette zu verringern.
Seit 2013 setzt unser ContiLifeCycle-Werk neue Maßstäbe, indem es Reifenrecycling und Runderneuerung unter einem Dach vereint. Gemeinsam mit Partnern entwickeln wir hocheffiziente Pyrolyseverfahren, um wertvolle Materialien und Hochleistungsrohstoffe aus Altreifen zurückzugewinnen und für die Neureifenproduktion nutzbar zu machen.
Ende 2020 hat die unabhängige Science Based Targets Initiative (SBTi) unsere Klimaziele wissenschaftlich geprüft und bestätigt, dass unsere Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels nachweislich zur Erreichung der Ziele des Pariser Klimaabkommens beitragen.